Wohnen und Pflege am Ehrenhain | Betreuung

Durch Leistungen der Betreuung soll für unsere Bewohner ein Lebensraum gestaltet werden, der die Führung eines selbständigen und selbstbestimmten Lebens ermöglicht, sowie zur Teilnahme am Leben der Gemeinschaft innerhalb der Einrichtung beiträgt. Hilfebedarf bei der persönlichen Lebensführung und bei der Gestaltung des Alltags nach eigenen Vorstellungen soll durch Leistungen der Betreuung, wenn möglich, ausgeglichen werden, soweit dies nicht durch das soziale Umfeld geschehen kann.
Schwerpunkt - Menschen mit Demenz
Einen Schwerpunkt in unserer Einrichtung bildet die Betreuung von Menschen mit Demenz. Dieser spiegelt sich insbesondere in der Biografiearbeit, Alltagsbegleitung und in unserem speziellen Betreuungsangebot des Wohnbereichs zwei, unserem geschützten Dementenbereich, wieder. Die Betreuungskräfte und die Ergotherapeutin fördern die Kommunikation der Betroffenen mit anderen Menschen, unterstützen bei den Alltagsaktivitäten und ermöglichen so mehr Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft. Der Bewohner kann und darf „in seiner Welt leben“, es wird ihm wertschätzend begegnet.
Basale Stimulation
Basale Stimulation (von lat. basal = grundlegend und stimulatio = Anreiz, Anregung) Ist ein Konzept zur Persönlichkeitsförderung wahrnehmungsbeeinträchtigter Menschen. Es ist ein Angebot zur Herausbildung einer individuellen non-verbalen Mitteilungsform bei Menschen, deren Eigenaktivität und Fähigkeit zur Wahrnehmung und Kommunikation erheblich eingeschränkt ist. Mit einfachsten Mitteln wird dabei versucht, den Kontakt zu diesen Menschen aufzunehmen, um ihnen den Zugang zu ihrer Umgebung und ihren Mitmenschen zu ermöglichen und Lebensqualität zu erleben. Angesprochen werden hierbei das Spüren des eigenen Körpers (Haut als Kontaktstelle zur Außenwelt), die Empfindung der eigenen Lage im Raum (Koordination) und das Kennenlernen des eigenen Inneren (z. B. der Muskulatur), sowie die fünf Sinne wie Hören, Sehen, Schmecken, Fühlen und Riechen. Jede Eigentätigkeit des Bewohners, die dabei möglich ist, wird unterstützt.
Integrative Validation (IVA)
Integrative Validation (IVA) ist eine emotionale Zugehensweise und Kommunikationstechnik. Der Kontakt wird nicht mehr über die Gegenwartsebene aufgebaut, sondern die Mitarbeiter versuchen, sich auf die Erlebnisebene und Sichtweise des Bewohners einzulassen. Die Validation verzichtet völlig auf Fragetechniken und Realitätsorientierung. Die Demenzkranken werden nicht mit dem Inhalt ihrer Aussagen konfrontiert. Insofern lässt sich die validierende Arbeitsweise auch mit „annehmen, wertschätzen und akzeptieren“ der Zeit- und Erlebnisebene des Verwirrten umschreiben. Es geht um einen Prozess des Begleitens und nicht des Korrigierens. IVA erklärt die Gefühle und Antriebe des Dementen für gültig und richtungweisend. Hierdurch gelingt es, Vertrauen und Verständnis aufzubauen. IVA bedeutet aber nicht nur einen verbalen Umgang mit den Betroffenen. Als Hilfestellung dienen auch die Kenntnisse über die Lebensgeschichte (Biografie), Symbole, Rhythmen und Rituale. Vereinfacht bedeutet dies für uns, dass es bei der Integration der validierenden Arbeit in unser Betreuungskonzept um die Verankerung einer grundsätzlichen Haltung dem verwirrten Menschen gegenüber, sowie um konkrete Umgehensweise geht.
Hundetherapie
Demenzkranke Menschen leben oft in ihrer eigenen Welt. Für die Mitarbeiter und Angehörigen ist es kaum möglich, mit ihnen zu kommunizieren. Umso erstaunlicher ist es, dass es ausgerechnet Vierbeinern gelingt, Menschen mit Demenz aus ihrer Isolation zu holen. Die Therapie mit Hunden arbeitet auf der Ebene der Intuition. Kontakte zu Tieren, wenn man nicht irgendwann negative Erfahrungen gemacht hat, sind immer angenehm. Sie sollen den Bewohnern Lebensfreude vermitteln und dabei helfen, die Bewohner zufriedener zu machen. Die Interaktion mit den Hunden soll darüber hinaus bei den demenziell Erkrankten auch gezielt die körperliche und geistige Fitness erhalten oder sogar verbessern und eine Stabilisierung des emotionalen Zustandes unterstützen.